Bilanz der Vesperkirche 2024

Die Vesperkirche 2024 hat viele Menschen zusammen gebracht. Als Organisatoren von Zieglerschen und Diakonie waren wir gespannt, was die Jahre der Pandemie verändert haben. Ob es wieder möglich wäre, so viele, verschiedene Menschen über alle Grenzen hinweg miteinander an einen Tisch zu bringen? Und wir sind sehr zufrieden. Die Stimmung war über alle drei Wochen hinweg wohlwollend und offen, die Menschen sind freundlich und (meistens) wertschätzend miteinander umgegangen. Wir hatten keine Störfälle und freuen uns über diesen Verlauf. Von Anfang an war es ein gutes Miteinander mit der Evang. Stadtkirchengemeinde, die uns die Stadtkirche in diesen drei Wochen überlassen hat.

Mehr als 11.300 Essen konnten wir in den drei Wochen verteilen. Täglich waren über 500 Menschen in der Evang. Stadtkirche. Wir waren auf diese Anzahl eingestellt, haben uns ab Tag drei aber immer wieder überraschen lassen von den großen Zahlen. Lecker war es, was die Neuland-Küche der Zieglerschen gekocht hat, und auch die Kässpätzle am Sonntag von Fa. Diloga, und nur an wenigen Tagen ging uns das Essen aus. Da galt es dann zu improvisieren. Und an den anderen Tagen kamen am Ende immer Freiwillige von Foodsharing Ravensburg-Weingarten e.V. und haben das übrige Brot vom Vortrag in die Fairteiler mitgenommen. Ein doppelter Nutzen also.

Über 4.400 Vespertüten konnten wir Menschen mit nach Hause geben. Die Friseurinnen wurden stark belegt: Über 80 Haarschnitte sind in den Tagen gemacht worden. Hier sind wir über die entstandenen Kooperationen mit Frau Pabst, dem Team der Haarbasis und Frau Kienle sehr dankbar. Und die Menschen kamen durchweg aufrechter und mit einem Strahlen in den Augen zurück vom Friseur.

Wieder waren wir völlig begeistert von den vielen Ehrenamtlichen, die sich voller Begeisterung in diese Tage gestürzt haben. Über 360 Ehrenamtliche haben sich für die Vesperkirche 2024 eingesetzt. Täglich waren das um die 40 Personen, die an den verschiedenen Stationen ihren Dienst getan haben. Das waren mehr als 4.600 ehrenamtliche Stunden!

Das Kulturprogramm war durchweg gut besucht. Am letzten Abend haben die Mehlsäcke die Kirche fast zum Beben gebracht mit ihren Dudelsäcken und Trommeln und den über 500 Besucher*innen. Wir hatten ganz verschiedene Kulturbeiträge: vom rock’n’roll Tanzen mit den Shaking Pins über acapella Chor-Gesang mit Voice affair und musikalischen Klängen des Oberschwäbischen Kammerorchesters bis hin zur Mundart von Barny Bitterwolf.

Der Spielenachmittag war ein Experiment, das wir gerne wiederholen wollen. Es kamen um die 30 Personen, die miteinander spielten.

Am Themenabend zu „sozial, gerecht, nachhaltig Klima wandeln“ war eine engagierte Runde an Menschen da – sowohl bei den Zuhörenden als auch bei den Podiums-Gästen. Mit einem kurzen Vortrag von Prof. Dr. Johannes Eurich über Armut und Nachhaltig wurden wichtige Impulse gesetzt, die danach von Veerle Bujtaert, Andreas Thiel-Böhm und der Schirmherrin der Vesperkirche Karin Rothaupt aufgenommen und konkretisiert wurden mit Beispielen und Ideen für das Schussental. Auf besondere Resonanz stieß dabei der Gedanke, arme Menschen als Pioniere für Nachhaltigkeit zu sehen und einzubeziehen.

Gespannt warten wir nun auf die Auszählung der Spenden, ob wir die benötigte Summe für die Durchführung zusammen bekommen. Die Vesperkirche ist ja ein rein spendenfinanziertes Projekt. In den letzten Jahren war die Spendenbereitschaft hoch.

Jetzt gilt es auszuwerten und dann geht es in die Planungen für 2025. Ob wir nach Weingarten oder Ravensburg gehen ist noch offen – aber dass es eine Vesperkirche auch 2025 im Schussental geben soll, das ist uns klar.