Ein bewährter Ort der Begegenung
Die Vesperkirche im Schussental wird 18! Vom 20. Januar bis 8. Februar 2026 findet die Vesperkirche wieder in der evangelischen Stadtkirche in Ravensburg statt. Der Blick zurück auf die erste Vesperkirche birgt eine kleine Überraschung: Exakt im gleichen Zeitraum startete 2009 das Projekt Vesperkirche im Schussental. Inzwischen hat sich die Vesperkirche mit bisher rund 200.000 Besuchern fest etabliert.

Die Organisatoren der Vesperkirche im Schussental (von links): Gerd Gunßer, Ralf Brennecke und Harald Dubyk
Die erste Pressemitteilung im März 2008, die veröffentlicht wurde, begann mit einem kurzen Satz: Ravensburg bekommt eine Vesperkirche. Die damaligen Initiatoren waren von der Idee überzeugt und sprachen Sätze aus, die auch heute noch für die Vesperkirche stehen und sie tragen: „Die Vesperkirche macht nicht nur satt. Sie bringt uns auch in Kontakt mit Menschen, die sich ihrer Armut schämen und deswegen Beratungs- und Hilfsangebote nicht wahrnehmen.“ Oder: „Im besten Fall hilft sie nicht nur über die kälteste Jahreszeit hinweg, sondern zeigt Menschen Wege auf, wie sie ihr Leben wieder in die Hand nehmen und einen Weg aus der Armutsfalle finden können.“ Und sie äußerten sich auch zuversichtlich, dass mit der Vesperkirche im Schussental was Gutes wie Dauerhaftes entstehen könne. Die Mitinitiatorin und Pfarrerin Andrea Holm war sich sicher, „dass der Betrieb aufrechterhalten werden kann“.
Sie sollte recht behalten. Viele tausend Menschen haben seitdem mit ihren Besuchen dazu beigetragen, dass die Vesperkirche im Schussental, die abwechselnd in Ravensburg und Weingarten stattfindet, ein Erfolgsmodell der besonderen Art wurde. In Zeiten, in denen sich immer mehr Menschen von den Kirchen abwenden, bietet die Vesperkirche ein Gegenmodell. Eine Kirche zum Kommen und Bleiben, ein Ort der Begegnung zwischen unterschiedlichen Menschen, ob wohlhabend oder arm, ob alteingesessen oder hinzugezogen.
Viele Schirmherrschaften haben seit 2009 für das Spendenprojekt Vesperkirche geworben: der Kabarettist Uli Boettcher, Ministerpräsidenten-Gattin Gerlinde Kretschmann, Tatort-Schauspielerin Christine Urspruch, Oberschwabens Barde Barny Bitterwolf oder Käferkünstler Ahmet Yardimci. 2026 übernehmen Jürgen und Thomas Allaut-Schlegel die Schirmherrschaft. Jürgen Allaut-Schlegel ist ehemaliger Profitänzer und bekannt aus der TV-Tanzshow Let’s Dance, sein Mann Thomas ist Vorstand der Columbus Holding in Ravensburg. Beide nehmen mit großer Freude ihre Aufgabe an: „Die Vesperkirche macht aufmerksam auf die sozialen Belange unserer Gesellschaft, auf Menschen, die wir im Alltag nur allzu häufig übersehen und leistet somit einen wichtigen Beitrag für die Gemeinschaft innerhalb unserer Stadt und darüber hinaus.“
Die Johannes-Ziegler-Stiftung der Zieglerschen und das Diakonische Werk Oberschwaben Allgäu Bodensee laden gemeinsam mit der Kirchengemeinde Ravensburg zur Vesperkirche ein: Essen und Vesper, Gespräche und Tischgemeinschaft, Frisör und Mediziner, Wohltat für Leib und Seele, Andachten und Kultur. Am Montagabend, 19. Januar, wird die Vesperkirche feierlich mit einem Gottesdienst eröffnet. Das aktuell Orgateam besteht aus Pfarrer Ralf Brennecke und Diakon Gerd Gunßer (beide vom Diakonischen Werk Oberschwaben Allgäu Bodensee) sowie Harald Dubyk von der Johannes-Ziegler-Stiftung.
